Hi-Acts: Beschleunigerbasierte Technologien für Innovationen in Kliniken und Industrieunternehmen

Die neue Innovationsplattform Hi-Acts - Helmholtz Innovation Plattform for Accelerator-based Technologies & Solutions - verfolgt die Mission, beschleunigerbasierte Technologien gezielt für industrielle und medizinische Anwendungen zugänglich zu machen. Die Helmholtz-Forschungszentren verfügen über einmalige Großforschungsanlagen, die Industrieunternehmen und forschende Kliniken nutzen können. Außerdem werden gemeinsam neue, kleinere Varianten dieser Technologie für Laboranwendungen in der Medizin, der Produktentwicklung oder der industriellen Qualitätssicherung gezielt entwickelt. Hi-Acts bringt dafür alle Akteure zusammen, um in enger Partnerschaft Deeptech Lösungen schneller in industrielle Wertschöpfungsketten zu integrieren und Innovationen in die Gesellschaft zu tragen.

Potenzial von Beschleunigern für die Wirtschaft nutzbar machen

 

Ob in der Medizintechnik, bei der Entwicklung neuer smarter Materialien oder der Produktion von Hochleistungshalbleitern oder Energietechnik – in all diesen, für die Zukunft unserer Gesellschaft hoch relevanten, Geschäftsfeldern bieten beschleunigerbasierte Technologien enorme Vorteile. Denn etwa die Mikroskopie mit brillanten Röntgenlichtquellen liefert atomgenaue Einblicke, wie Materialien oder Abläufe beschaffen sein müssen, damit sie optimal funktionieren. Außerhalb der Wissenschaft, für die diese aufwändigen Forschungsanlagen entwickelt wurden, werden diese Vorteile bislang aber kaum genutzt. Dabei gibt es in der Industrie einen enormen Bedarf, die eigenen Materialien, Produkte und Produktionsverfahren mit ähnlicher Genauigkeit zu untersuchen und dadurch schneller, effizienter und kostengünstiger gestalten, herstellen oder auf Qualität prüfen zu können.

Innovationsaktivitäten

Um Innovationen aus der Forschung erfolgreich in Wirtschaft und Gesellschaft zu transferieren, sind Marktakzeptanz und Skalierungsmöglichkeiten von entscheidender Bedeutung. Um diese zu gewährleisten, ist eine enge Zusammenarbeit mit der Industrie schon in frühen Phasen der Entwicklung einer neuen Technologie entscheidend. Hi-Acts vernetzt die Stakeholder eng und frühzeitig, um Vertrauen zu schaffen, sowie gemeinsames Wissen und Kompetenzen aufzubauen, u.a. zu Marktbedarfen, technischen Performance Parametern sowie zum User Interface. Durch ein solches gemeinsames Engagement soll die Plattform auf die Verkürzung von „Time-to-market“ sichtbar Einfluss nehmen. Viele Unternehmen sind bereits an Bord und die Plattform ist offen für die Aufnahme weiterer interessierter Unternehmen, Experten oder Intermediäre.

Integrierte „Labs“ – die geballte Kompetenz aller Partner zu einem spezifischen Thema – entwickeln Verfahren, um den „Technology Readiness Level“ einer Innovation zu steigern, „Time-to-Market“-Zyklen zu verkürzen und so die Lücke bis zur industriellen Umsetzung bzw. zur Beteiligung mit privaten Investitionen zu schließen. Die konzentrierte Arbeit an technologischen und analytischen Lösungen soll die Nutzung von Beschleunigern für den industriellen Bedarf massiv erleichtern. Querschnittsfelder wie Machine Learning und die Entwicklung kompakter Beschleuniger für industrielle oder klinische Belange stehen hier im Zentrum.

Beschleunigertechnologien werden in der industriellen Forschung (Beispiel Wirkstoffentwicklung), im Qualitätsmanagement (Beispiel Mikroelektronik) oder als eigenes Produkt etwa in der Medizin oder der Radionuklidproduktion eingesetzt. Für eine Routinenutzung müssen sie in jedem Fall industriellen Qualitäts- und Zertifizierungsstandards entsprechen. Hi-Acts wird ein Konzept entwickeln, wie solche Standards aussehen sollen und etabliert werden können. Die Plattform wird konkrete Aktivitäten in diesem Feld umsetzen. Ein weiteres Ziel ist auf beiden Seiten Wissen zu den hochgradig komplexen Anlagen und industriellen Bedarfen aufzubauen und einen sichtbaren Helmholtz „single-access-point“ für Anfragen und Services, die von außerhalb der Wissenschaft kommen, zu etablieren.

Hi-Acts soll zum nationalen „Single Entry Point“ für alle Anfragen von außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft werden. Die Helmholtz-Partner schließen sich zusammen, um solche Anfragen zu bündeln und schnell passende Lösungen zu finden. Die kommerziellen Dienstleistungen zu Beschleunigeranlagen werden gemeinsam professionalisiert und weiterentwickelt. Hierzu zählen auch Trainings zum Abbau von Informations- und Wissensbarrieren.

Ein gemeinsamer Markenkern, ein dazu passender starker und zielgruppengerechter Internetauftritt sowie weitere professionelle Aktivitäten in Marketing und Kommunikation stützen die Präsenz und Relevanz der nationalen Beschleunigeranlagen im industriellen Kontext. Zur Entwicklung und Haltung hochqualifizierter Talente, ist zeitgemäßes Personalmanagement, das gestiegenen Ansprüche an Tätigkeiten gerecht wird, unabdingbar. Die Plattform wird einen strukturierten Austausch der Personalabteilungen der Unternehmens- und Helmholtz Partner initiieren, um gemeinsam zeitgemäße Karrierepfaden an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Industrie und Medizin zu entwickeln und zu gestalten.

Partner

 

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