Professor Peter Braun-Munzinger zum auswärtigen Mitglied der Polnischen Akademie der Künste und Wissenschaften gewählt

27.11.2023

Professor Peter Braun-Munzinger, wissenschaftlicher Direktor des ExtreMe Matter Instituts EMMI am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, ist als auswärtiges Mitglied in die Polnische Akademie der Künste und Wissenschaften aufgenommen worden. Mit der Wahl wurden seine Forschungsarbeit sowie sein hohes Ansehen auf internationalem Niveau gewürdigt.

Die Polnische Akademie der Künste und Wissenschaften (PAU) ist die älteste Akademie der Wissenschaften in Polen. Dieser seit 1872 aktive Verein, der seine Aktivitäten auf dem internationalen Forum entwickelt, bringt heute mehr als 300 Wissenschaftler*innen und Forschende zusammen. Er hat seinen Hauptsitz in Krakau. Die Mitgliedschaft in der PAU ist Ausdruck höchster Anerkennung für herausragende wissenschaftliche Leistungen.

„Ich fühle mich sehr geehrt und freue mich über die Aufnahme in die Polnische Akademie der Künste und Wissenschaften. Die sich daraus ergebende gemeinsame Arbeit wird unsere bereits starken Verbindungen zu Polen weiter vertiefen“, sagte Professor Peter Braun-Munzinger. Professor Paolo Giubellino, Wissenschaftlicher Geschäftsführer von GSI und FAIR, sagte: „Ich freue mich sehr, dass Professor Peter Braun-Munzinger, einer der führenden Wissenschaftler in unserer Institution, diese Würdigung erfährt. Polen ist eines der Gründungsmitglieder von FAIR, es gibt dort zahlreiche Exzellenzeinrichtung, mit denen wir eine sehr fruchtbare Partnerschaft pflegen. Die Wahl von Professor Braun-Munzinger wird unsere Zusammenarbeit beim wissenschaftlichen Programm des künftigen Beschleunigerzentrums FAIR noch weiter vorantreiben.“

Der Kernphysiker Peter Braun-Munzinger, der sich vor allem mit ultrarelativistischen Schwerionenstößen und dem dabei erzeugten Quark-Gluon-Plasma befasst, leitete von 1996 bis 2011 die ALICE-Abteilung bei GSI und war in dieser Zeit auch als Professor an der TU Darmstadt tätig. GSI hat von Beginn an eine führende Rolle bei Bau und wissenschaftlichem Programm von ALICE gespielt, einem der größten Experimente am europäischen Kernforschungszentrum CERN. Hauptziel von ALICE ist es, einen Materiezustand, der bis Sekundenbruchteile nach dem Urknall existierte, das Quark-Gluon Plasma, zu erforschen.

Professor Peter Braun-Munzinger studierte Physik an der Universität Heidelberg, wo er mit summa cum laude promovierte. Als Doktorand war er Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, danach Post-Doktorand am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. Ab 1976 war er an der State University of New York at Stony Brook, 1982 wurde er dort Full Professor. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er 1998 bis 2010 Projektleiter der „Time Projection Chamber“ von ALICE am CERN, von 2011 bis 2016 Vorsitzender des Collaboration Boards von ALICE und von 2011 bis 2014 Helmholtz-Professor bei GSI. Seit Oktober 2014 ist er Honorarprofessor an der Universität Heidelberg.

Von 1984 bis 1987 und erneut von 2000 bis 2002 war Professor Braun-Munzinger außerdem Mitherausgeber von Physical Review Letters, einer der ältesten und angesehensten Fachzeitschriften in der Physik, die von der American Physical Society herausgegeben wird. Das wissenschaftliche Werk von Peter Braun-Munzinger wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt: Unter anderem wurde er 1994 Fellow der American Physical Society, 2011 Mitglied der Academia Europaea. Im Jahr 2014 erhielt er den Lise-Meitner-Preis, im Jahr 2019 wurde ihm die Stern-Gerlach-Medaille verliehen. (BP)



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