Neues Langzeit-Drohnenvideo: Die Fortschritte auf der FAIR-Baustelle im Zeitraffer
14.01.2021 |
Beim FAIR-Projekt, einem der größten Bauvorhaben für die Forschung weltweit, konnten große Fortschritte erzielt und wichtige Etappen abgeschlossen werden. Ein neues, mit ausgefeilter Filmtechnik erstelltes Zeitraffer-Video lässt die Entwicklung der vergangenen drei Jahre auf der Mega-Baustelle besonders greifbar werden. Mehrere Videos, mit regelmäßigen Drohnenflügen über dem Areal aufgenommen, wurden mit GPS-Unterstützung exakt überlagert und so zu einem einzigen Video kombiniert. Der Fortgang der Bauaktivitäten wird mit diesem „Longterm Dronelapse“ auf beeindruckende Weise erlebbar.
Zu den größten Meilensteinen in jüngster Zeit zählt die Entwicklung des Südbereichs der Baustelle. Mit den Bauarbeiten dort konnte trotz Corona-Pandemie bereits begonnen werden, nachdem die Vergabe der Aushub- und Rohbauarbeiten für den ersten Abschnitt im Südbereich erfolgt war. Dazu gehören unter anderem der Rohbau für sechs Gebäude und für eine einzigartige Experimentiereinrichtung – den Supraleitenden Fragmentseparator (Super-FRS). Hier wird es um Forschungsfragen zu Kernstruktur und Wechselwirkungen extrem seltener, exotischer Teilchen gehen.
Währenddessen schreiten die Rohbauarbeiten für das Herzstück der künftigen Anlage, den 1,1 Kilometer große Ringbeschleuniger SIS100, kontinuierlich voran; der Erdaushub ist in gesamter Länge erfolgt. Auch das zentrale Kreuzungsbauwerk wächst inzwischen über mehrere Geschosse empor. Es ist das komplexeste Gebäude der Anlage, bis zu 17 Meter tief und 20 Meter hoch und der entscheidende Knotenpunkt für die Anlagenstrahlführung. Die Tiefbauarbeiten sind abgeschlossen, die Hochbauarbeiten sind in vollem Gange.
Außerdem sind die Fundamente und Wände für den CBM-Experimentierplatz errichtet. CBM ist eine der vier großen wissenschaftlichen Säulen der künftigen FAIR-Anlage. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung von hochkomprimierter Kernmaterie, wie sie in Neutronensternen und im Kern von Supernova-Explosionen existiert. Bei der zentralen Anbindung der künftigen Teilchenbeschleunigeranlage FAIR an die bestehende GSI-Anlage ist ebenfalls ein wichtiger Schritt erreicht worden. Planmäßig wurde ein entscheidendes Verbindungsstück per Schwerlasttransport angeliefert. Das 4,5 Tonnen schwere Stahlbauteil wurde mit einem mobilen Kran eingesetzt und sorgt für die Abdichtung beim Anschluss von GSI an FAIR.
Um die neu errichteten Gebäude mit Leben zu füllen, rückt eine weitere, wichtige Aufgabe zunehmend in den Fokus: die Montage der Beschleunigermaschine. Bei der Entwicklung und Fertigung der Hightech-Komponenten für FAIR ist die Serienproduktion in manchem Bereich bereits abgeschlossen, in anderen steht dies bald an. Eine eigens installierte Planungsgruppe wird diese nächste Phase in der Projektrealisierung vorbereiten, während die Beschleunigerstrukturen und Gebäude auf dem FAIR-Baufeld immer mehr an Kontur gewinnen. Auch in Zukunft werden aktuelle Drohnenaufnahmen diese substanziellen Fortschritte begleitet. (BP)