Horst-Klein-Preis für Bernhard Franzke
11.05.2020 |
Dr. Bernhard Franzke erhält den Horst-Klein-Preis für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Physik der Beschleuniger. Bernhard Franzke war lange Jahre in leitender Position Beschleuniger-Physiker bei GSI und maßgeblich an Bau und Entwicklung des UNILAC, des ESR und vieler Experimente beteiligt. In den Jahren 2000 bis 2005 hat er maßgeblich das Konzept der Speicherringe bei FAIR entwickelt.
Als einer der ersten Mitarbeiter begann Dr. Bernhard Franzke bereits 1969 seine Karriere bei GSI. Zuvor hatte er an der Universität Heidelberg Physik studiert und seinen Doktortitel erworben. Bei der Entwicklung und dem Bau des Linearbeschleunigers UNILAC leistete er entscheidende Beiträge zur Optimierung. Außerdem entwickelte er eine Ultrahochvakuum-Technologie, die für die kommenden Beschleunigerprojekte bei GSI unabdingbar war.
Bei der ersten Erweiterung von GSI war Bernhard Franzke am konzeptionellen Design des Ringbeschleunigers SIS18, des Experimentierspeicherrings ESR und des Fragmentseparators FRS beteiligt. Als Projektleiter begleitete er hauptverantwortlich die Entwicklung und den Bau des ESR, einer innovativen Anlage, die wesentlich zur Einzigartigkeit von GSI und in Zukunft auch von FAIR beiträgt. Seine Ultrahochvakuum-Technologie ermöglicht es, schwere Ionen im ESR bei hohen Intensitäten auf niedrige Energien abzubremsen – eine einzigartige Eigenschaft des ESR, die für viele Experimente wichtig und auch für den zukünftigen Betrieb in Kombination mit CRYRING unabdingbar ist. Bernhard Franzkes jahrelanges Engagement als Gruppenleiter des ESR und Leiter des Beschleunigerbereichs sowie seine Entwicklungen in Beschleunigerphysik und -technologie trugen entscheiden zum Erfolg des ESR bei. Auch am ersten Entwurf der FAIR-Anlage war Bernhard Franzke beteiligt. Er leitete das konzeptionelle Design der Speicherringe für FAIR. 2005 ging er in Rente, ist aber immer noch beratend aktiv.
Der Horst-Klein-Preis, benannt nach dem Physiker Prof. Dr. Horst Klein (1931-2012), wird jährlich durch den Physikalischen Verein Frankfurt, den Fachbereich Physik der Goethe-Universität Frankfurt und den Arbeitskreis Beschleunigerphysik (AKBP) der Deutschen Physikalischen Gesellschaft verliehen. Der Horst Klein-Forschungspreis richtet sich an international ausgewiesene in- und ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich durch herausragende Leistungen von großer Tragweite und hoher Originalität profiliert haben. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Er wird von der Goethe-Universität Frankfurt, der Fückstiftung, den Professoren Schempp und Schmidt-Böcking sowie der Firma Pfeiffer Vacuum ausgelobt. Die offizielle Preisverleihung, die während der diesjährigen Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft stattfinden sollte, ist aufgrund der Corona-Pandemie verschoben. (LW)