Internationales Team am HIM mit „Erwin-Schrödinger-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes“ ausgezeichnet

Mit interdisziplinärem Ansatz konnte Analytik in der Magnetresonanztomografie für Medizin und Forschung entscheidend verbessert werden

04.10.2022

Diese Meldung basiert auf einer Pressemitteilung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Ein internationales Team am Helmholtz-Institut Mainz (HIM), einer Außenstelle des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung in Kooperation mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), hat für wichtige Fortschritte auf dem Gebiet der Magnetresonanztomografie (MRT) den „Erwin-Schrödinger-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes“ des Jahres 2021 erhalten. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Helmholtz-Jahrestagung in Berlin statt. "Der Wissenschaftspreis des Stifterverbandes prämiert wissenschaftlich oder technisch innovative Leistungen, die in Grenzgebieten zwischen verschiedenen Fächern der Medizin, Natur- und Ingenieurwissenschaften erzielt worden sind. Diese Neugier und der Wille, sich über Grenzen hinweg zusammen zu tun, zeichnen auch unsere heutigen Preisträgerinnen und Preisträger aus", sagte Professor Michael Kaschke, Präsident des Stifterverbandes, in der Laudatio. Die Preisverleihung hätte ursprünglich im Dezember 2021 stattfinden sollen, wurde jedoch wegen der Coronasituation verschoben.

Auch Professor Paolo Giubellino, Wissenschaftlicher Geschäftsführer von GSI und FAIR, freute sich über die Preisverleihung: „Das Helmholtz-Institut Mainz bietet den Forschenden in dieser interdisziplinären Kooperation ein Umfeld, um Spitzenleistungen zu ermöglichen. Die Ergebnisse dieses hervorragenden Forschungsteams zeigen die übergeordnete Bedeutung enger weltweiter Vernetzung in der Wissenschaftsgemeinschaft. Ich bin daher hocherfreut und stolz, dass diese großartige wissenschaftliche Leistung mit dem Erwin-Schrödinger-Preis geehrt wurde.“

Die Gruppe um Professor Dmitry Budker, Professor für Experimentelle Atomphysik an der JGU und Sektionsleiter am HIM, entwickelte eine Technik, mit der die hyperpolarisierte Magnetresonanztomografie verbessert werden kann. Die neue Technik zur Beobachtung von Stoffwechselprozessen im Körper verspricht wesentlich günstiger und einfacher zu sein als bisherige Verfahren. Die MRT oder Kernspintomografie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Standardmethode für medizinische Untersuchungen entwickelt. Mit ihr lassen sich Weichteile des Körpers wie das Gehirn, Bandscheiben oder auch die Bildung von Tumoren untersuchen.

Die Auszeichnung mit dem Erwin-Schrödinger-Preis 2021 ging im Einzelnen an Dmitry Budker (Physiker, HIM), James Eills (Chemiker, HIM), John Blanchard (Chemiker, HIM), Danila Barskiy (Physikochemiker, HIM), Kerstin Münnemann (Chemikerin, Universität Kaiserslautern), Francesca Reineri (Chemikerin, Universität Turin), Eleonora Cavallari (Pharmazeutische und Biomolekularwissenschaftlerin, Universität Turin), Silvio Aime (Biowissenschaftler, Universität Turin), Gerd Buntkowsky (Physikochemiker, TU Darmstadt), Stephan Knecht (Physiker, TU Darmstadt), Malcolm H. Levitt (Chemiker, Universität Southampton) und Laurynas Dagys (Chemiker, Universität Southampton). Der Preis ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert.

Das Helmholtz-Institut Mainz wurde 2009 durch GSI und die JGU gegründet, um die langjährige Kooperation der beiden Institutionen weiter zu stärken. An seinem Standort in Mainz befasst sich das HIM mit Fragen zur Struktur, Symmetrie und Stabilität von Materie und Antimaterie in experimentellen und theoretischen Untersuchungen. Die Grundfinanzierung erfolgt durch den Bund und das Land Rheinland-Pfalz. Die JGU unterstützt das HIM durch die Bereitstellung von Infrastruktur. (CP)

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