Hessische Europaministerin Lucia Puttrich besucht GSI und FAIR

21.02.2022

Die Fortschritte des FAIR-Projekts und die aktuellen wissenschaftlichen Aktivitäten auf dem Campus waren zentrale Themen beim Besuch der Hessischen Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigten des Landes Hessen beim Bund, Lucia Puttrich, bei GSI und FAIR. Empfangen wurde sie von Professor Paolo Giubellino, dem Wissenschaftlichen Geschäftsführer von GSI und FAIR, Dr. Ulrich Breuer, dem Administrativen Geschäftsführer von GSI und FAIR, und Jörg Blaurock, dem Technischen Geschäftsführer von GSI und FAIR, sowie Carola Pomplun von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Dr. Kathrin Göbel vom Joint Outreach Office.

Nach einführenden Informationen über das FAIR-Projekt, die Campus-Entwicklung, die bisherigen Forschungserfolge und aktuellen Experimente erhielt die CDU-Politikerin direkte Einblicke in die aktuellen FAIR-Bauaktivitäten auf dem 20 Hektar großen Baufeld östlich des bestehenden GSI- und FAIR-Campus.

Europaministerin Lucia Puttrich zeigte sich beeindruckt von dem weltweit einmaligen Forschungsprojekt: „Das internationale Beschleunigerzentrum FAIR gehört zu den beeindruckendsten Forschungseinrichtungen in der Welt. Neben dem Bund und dem Land Hessen unterstützen auch europäische Forschungsförderprogramme seit vielen Jahren das GSI Helmholtzzentrum und FAIR. Über 27 Millionen Euro stammen aus europäischen Mitteln. Mit dem neuen Teilchenbeschleuniger entsteht in unserem Land eine der weltweit größten Anlagen zur physikalischen Grundlagenforschung. Hessen ist damit einer der Top-Standorte für die Wissenschaft in Europa. Bereits heute können Wissenschaftler aus der ganzen Welt die Forschungsanlagen nutzen. Das ist gelebte internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft und ich bin stolz darauf, dass wir mit unserem intensiven Werben in Berlin und Brüssel auch ein Stück zum Gelingen des Vorhabens beigetragen haben“, sagte Europaministerin Lucia Puttrich.

Bei ihrem Besuch hatten die Gäste zunächst Gelegenheit, sich von der Aussichtsplattform am Rand des Baufeldes einen Überblick über das gesamte Baufeld und die Aktivitäten im nördlichen und im südlichen Baubereich zu verschaffen, bevor sie bei einer Rundfahrt über die Baustelle, an der auch FAIR-Baustellenleiter Dr. Harald Hagelskamp teilnahm, die Baufortschritte aus nächster Nähe in Augenschein nehmen konnten. Dabei standen auch die Begehung des im Rohbau fertiggestellten unterirdischen Beschleunigertunnels und des Transfergebäudes auf der Agenda.

Das Transfergebäude ist das komplexeste Gebäude der Anlage und der zentrale Knotenpunkt der Anlagenstrahlführung. Der große, 1,1 Kilometer lange Ringbeschleuniger SIS100 wird das Herzstück der künftigen Anlage sein. Der 2021 erfolgte Ringschluss stellt ein wichtiges Etappenziel im Realisierungsablauf des gesamten FAIR-Projekts dar, demnächst wird der Einbau der Technischen Gebäudeausrüstung beginnen.

Die FAIR-Anlage wird Forschenden aus aller Welt einzigartige Experimentiermöglichkeiten bieten, um Materie, wie sie sonst nur im Universum vorkommt, im Labor zu erzeugen und zu erforschen. In großen Planeten, Sternen und Sternexplosionen ist Materie extremen Bedingungen ausgesetzt, zum Beispiel extrem hohen Temperaturen, Drücken oder Dichten. An der FAIR-Anlage können Forschende genau diese Bedingungen herstellen. Dazu schießen sie Ionen, das heißt elektrisch geladene Atome, auf kleine Materialproben. Im winzigen Aufprallpunkt entsteht dann für einen kurzen Moment die kosmische Materie. Die Wissenschaftler*innen erwarten neue Einblicke in den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Universums, vom Urknall bis heute. Darüber hinaus entwickeln sie neuartige Anwendungen in Medizin und Technik. (BP)



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