BMBF-Staatssekretärin Judith Pirscher besucht GSI und FAIR

29.04.2024

Der Fortschritt des FAIR-Projekts und die aktuellen Forschungsaktivitäten standen im Mittelpunkt eines Besuchs von Judith Pirscher, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), auf dem GSI/FAIR-Campus. Die Staatssekretärin wurde von Professor Paolo Giubellino, Wissenschaftlicher Geschäftsführer von GSI und FAIR, und Jörg Blaurock, Technischer Geschäftsführer von GSI und FAIR, empfangen. Bei ihrem Besuch erhielt sie einen umfassenden Einblick über die wissenschaftlichen und technischen Perspektiven von GSI/FAIR für die nächsten Jahrzehnte.

Staatssekretärin Pirscher zeigte sich beeindruckt: „Es war ein hochinteressanter Austausch mit großartigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die Spitzenforschung an den Beschleunigeranlagen bei GSI durchführen. Darüber hinaus freut es mich sehr, dass der Bau des internationalen Beschleunigerzentrums FAIR gut vorangeht. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass sich FAIR von einem Bauvorhaben zu einer Forschungsinfrastruktur mit Entdeckungspotential von Weltrang entwickeln wird. Hier wird gerade eines der größten Forschungsvorhaben weltweit realisiert. Ich bin überzeugt, dass wir mit seiner Strahlkraft den besten wissenschaftlichen Nachwuchs in die Region holen können.“

Staatssekretärin Pirscher konnte bei einem ausführlichen Besichtigungsrundgang die Forschungsanlagen und die Baustelle von FAIR selbst vor Ort in Augenschein nehmen sowie sich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern austauschen.

Zu den Besichtigungsstationen gehörten der Medizinbestrahlungsplatz der Biophysik, das Großexperiment HADES sowie das Laserexperiment PHELIX. Beim Besuch des FAIR-Baufelds wurde Staatssekretärin Pirscher der aktuelle Baufortschritt von FAIR sowie die ersten Hightech-Installationen gezeigt.

Mit dem internationalen Beschleunigerzentrum FAIR werden zukünftig extreme Zustände von Materie im Labor erzeugt und erforscht, wie sie sonst nur in Neutronensternen, Supernovae, Sternen oder großen Gasplaneten vorkommen. FAIR erforscht damit „das Universum im Labor“. Die künftigen Forschungsarbeiten von FAIR bauen auf der erfolgreichen Forschung bei GSI auf. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus aller Welt werden die verschiedenen Bereiche von GSI und FAIR nutzen, um in einzigartigen Experimenten neue Erkenntnisse über den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Universums zu gewinnen.

Am Medizinbestrahlungsplatz, an dem 1997 erstmals in Europa Krebspatienten und Krebspatientinnen mit Ionenstrahlen erfolgreich behandelt wurden, liegen die Schwerpunkte der künftigen Forschung auf technischen und radiobiologischen (Weiter-)Entwicklungen der Ionenstrahltherapie und Studien für die Weltraumforschung, unter anderem zur Abschätzungen der Strahlenbelastung bei Langzeitmissionen in der Raumfahrt in Zusammenarbeit mit der Europäischen Raumfahrtagentur ESA.

Der HADES-Detektor (High-Acceptance Di-Electron Spectrometer) wird genutzt, um hochenergetische Kern-Kern-Kollisionen zu untersuchen. HADES ermöglicht es, die Eigenschaften heißer, hoch verdichteter Kernmaterie zu verstehen, wie sie im Universum zum Beispiel bei der Kollision von Neutronensternen entsteht.

Der Laser-Aufbau PHELIX (Petawatt High-Energy Laser for Ion Experiments) gehört zu den stärksten Lasern weltweit. Er kann extrem kurze Laserpulse mit Energien bis zu 1.000 Joule und mit Leistungen bis zu einem halben Petawatt liefern. Unter anderem könnte PHELIX in Zukunft die Bedingungen für eine stabilere Laser-Plasma-Wechselwirkung abstecken, wie sie für eine Realisierung der Trägheitsfusion benötigt wird. (CP)



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