Erfolgreicher Workshop zur Hochenergiedichtephysik mit Laser- und Ionenstrahlen, „PHEDM-Hirschegg“, im Online-Format

01.03.2021

Rund 220 Fachleute aus aller Welt haben am „PHEDM-Hirschegg Workshop 2021“ teilgenommen: Mit dem neuen Meeting-Format als Online-Veranstaltung konnten die Veranstaltenden das fünftägige Treffen für besonders viele Teilnehmende öffnen und zugleich der Corona-Situation Rechnung tragen.

Der Workshop zum Thema „High-Energy-Density Physics with laser and ion beams“ fand in den vergangenen 40 Jahren als jährliche Veranstaltung im Darmstädter Haus der TU Darmstadt im österreichischen Hirschegg statt, wo die Teilnehmendenzahl auf 90 begrenzt ist. Er bietet ein internationales Forum zur Diskussion der Physik mit hoher Energiedichte, einschließlich der Grundlagenforschung, der Wechselwirkung von intensiven Laser- und Teilchenstrahlen mit Materie und der Trägheitsfusion. Viele der Teilnehmenden sind aktive Mitglieder der HED@FAIR-Kollaboration, einer der Kollaborationen, die für die Umsetzung des experimentellen Programms an der FAIR-Anlage verantwortlich sind.

Insgesamt gab es bei der diesjährigen Veranstaltung 56 Talks, zwei Poster-Sessions mit je 15 Postern und zwei Tutorial-Sessions für Studierende, ein Format, das in diesem Jahr neu eingeführt wurde. Der Workshop versammelte Teilnehmende über 19 Zeitzonen hinweg, von New South Wales in Australien bis nach Kalifornien. Ermöglicht wurde dies nicht nur durch das Live-Streaming der Beiträge, sondern auch durch deren Aufzeichnung und schnelle Verfügbarkeit über den GSI-Server. Zu Spitzenzeiten waren mehr als 120 Teilnehmende gemeinsam online, ein Teil der Forschenden war unter Beachtung der Corona-Regeln direkt vom GSI/FAIR-Campus aus zugeschaltet.

FAIR steht schon seit vielen Jahren im Mittelpunkt des Interesses der auf dem Workshop versammelten Community. So wurde der Vortrag des wissenschaftlichen Geschäftsführers von GSI und FAIR, Paolo Giubellino, über den Status des Projekts mit Spannung erwartet und die Neuigkeiten über die jüngsten Fortschritte wurden sehr gut aufgenommen. Nach seinem tragischen Tod 2020 wurde Akademiemitglied Vladimir Fortov, einer der Väter der Plasmaphysik bei GSI und der Hochenergiedichteforschung bei FAIR, von vielen Vortragenden gewürdigt, in Erinnerung an seine Arbeit und sein Engagement für die Wissenschaft.

Zu den aktuellen Themen dieses Jahres gehörten unter anderem die Eigenschaften von hochenergetischer, durch intensive Ionenstrahlen und Laser erzeugter, dichter Materie, außerdem Strahl-Plasma-Wechselwirkungen, Diagnosemethoden für Materie mit hoher Energiedichte und Beschleunigeraspekte rund um intensive Strahlen. Auch künftige und entstehende HED (High Energie Density)-Anlagen waren ein Thema.

Am letzten Veranstaltungstag wurde die Verleihung der vier Poster-Preise für junge Forschende vorgenommen. Die Auszeichnungen gingen in diesem Jahr an Studierende aus Deutschland, Indien und Russland. Professor Paolo Giubellino unterstrich aus diesem Anlass die Bedeutung der Nachwuchsförderung: „Es ist wichtig, junge, internationale Talente frühzeitig zu fördern, um so die Wissenschaftler*innen der Zukunft zu gewinnen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, ihr Talent zu entfalten. Die Studierenden von heute sind die Forschenden von morgen, die auch im Bereich der Physik der hohen Energiedichten arbeiten werden. Für die Wissenschaft und auch für die Forschung am künftigen Beschleunigerzentrum FAIR ist es existenziell, die besten Köpfe anzuziehen und zu motivieren.“ (BP)



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