Meilensteine und Perspektiven: Staatssekretär Dr. Michael Meister und Bundestagsabgeordnete Dr. Astrid Mannes zu Besuch bei GSI und FAIR

30.08.2021

Die erheblichen Fortschritte bei der Errichtung der FAIR-Anlagen und die aktuellen Forschungsschwerpunkte standen im Fokus des Besuchs von Dr. Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, und der Darmstädter Bundestagsabgeordneten Dr. Astrid Mannes (CDU).

Empfangen wurden die Gäste von Professor Paolo Giubellino, dem Wissenschaftlichen Geschäftsführer, und Jörg Blaurock, dem Technischen Geschäftsführer sowie Dr. Ingo Peter, dem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit. Dr. Michael Meister ist direkt gewählter Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Bergstraße, Dr. Astrid Mannes direkt gewählte Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis Darmstadt.

Zunächst verschafften sich die Gäste einen Überblick von der direkt ans Baufeld angrenzenden Aussichtsplattform über das 20 Hektar große Bau-Areal. Anschließend wurde die FAIR-Baustelle bei einer Rundfahrt aus nächster Nähe besichtigt. Ein Höhepunkt dabei war die Begehung des im Rohbau fertiggestellten unterirdischen Beschleunigertunnels. Der zentrale 1,1 km lange Ringbeschleuniger SIS100 wird das Herzstück der künftigen Anlage sein.

Zu sehen war auch der Experimentierplatz CBM, der baulich stark vorangeschritten ist. Das einzigartige Experiment CBM (Compressed Baryonic Matter) ist eine der vier großen wissenschaftlichen Säulen der künftigen FAIR-Anlage. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung von hochkomprimierter Kernmaterie, wie sie in Neutronensternen und im Kern von Supernova-Explosionen existiert.

Auch im Süden des Baufeldes konnte ein zügiger Baufortschritt festgestellt werden: Dazu gehören unter anderem der Rohbau für sechs Gebäude und für eine weitere Experimentiereinrichtung – den Supraleitenden Fragmentseparator (Super-FRS). Dort stehen Forschungsfragen zu Kernstruktur und Wechselwirkungen extrem seltener, exotischer Teilchen im Fokus.

Staatssekretär Meister zeigte sich beeindruckt von den deutlichen Fortschritten auf der Baustelle, die in den letzten Jahren trotz Pandemiebedingungen erreicht werden konnten: „Ich habe heute gesehen, wie auf eindrucksvolle Weise aus einer Vision Realität wird. Mit dem Ringschluss des Beschleunigertunnels wurde ein wesentlicher Meilenstein des FAIR-Projektes erreicht: Hierzu gratuliere ich allen Beteiligten recht herzlich.“

Ein weiterer wichtiger Fokus des Besuchs waren die Hightech-Entwicklungen für FAIR und die sehr erfolgreichen aktuellen FAIR-Phase-0 Experimente: Einen Einblick in die Hightech-Entwicklungen konnten die Gäste in der Testanlage für kryogene Magnete gewinnen, wo alle supraleitenden Komponenten für den Beschleunigerring SIS100 auf ihre Spezifikationen getestet werden, bevor sie in die FAIR-Anlage installiert werden.

Exemplarisch für die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit bei GSI und FAIR steht auch der Experimentierplatz R3B (Relativistic Radioactive Reaction Experiment), der ebenfalls besichtigt wurde. Mit dem R3B-Experiment, das in internationaler Zusammenarbeit für FAIR aufgebaut wurde, werden Reaktionsexperimente mit hochenergetischen exotischen Kernen durchgeführt. Hierüber lässt sich ein Verständnis des Ursprungs schwerer Elemente gewinnen.

„Was mir besonders imponiert, ist, dass hier obwohl sich FAIR noch mitten im Bau befindet, schon heute richtungsweisende Wissenschaft vollzogen wird. Ob Covid-19-Forschung mit Schwerionen oder erste Experimente am CRYRING-Beschleuniger – FAIR leistet schon heute einen wichtigen Beitrag dazu, Lösungen für große gesellschaftliche Herausforderungen zu finden“, so Meister. (BP)



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