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Archiv | 2021 | KW:28 |Ausgabe: 28-2021 | 12.07. - 18.07.



 News

Nachruf auf Peter Strehl


Quelle: Dirk Strehl

 

Nachruf auf Peter Strehl

Mit großer Betroffenheit haben wir erfahren, dass der ehemalige Leiter der Strahldiagnose-Abteilung des Beschleunigerbereichs der GSI

Dr. Peter Strehl

völlig unerwartet am 29.6.2021 im Alter von 82 Jahren verstorben ist.

Peter Strehl wuchs in Thüringen und Sachsen auf und begann 1958 das Physikstudium an der TH-Dresden. Im Jahr 1960 erfolgte die Flucht in die BRD und der damit notwendige persönliche Neuanfang; eine lebensprägende Veränderung. Er setzte das Studium an der TH-Darmstadt fort und promovierte 1969 zu kernphysikalischen Untersuchungen in-elastischer Elektronenstreuung am dortigen LINAC.

Im Jahr 1970 begann Peter Strehl bei der GSI mit der Aufgabe der Strahldiagnose-Entwicklung für den UNILAC; er gehörte von Beginn an zu den prägenden Personen für die GSI Beschleunigeranlagen. Er übernahm bald die Leitung der Strahldiagnose-Gruppe und nach der Inbetriebnahme des UNILACs 1974 auch für viele Jahre die Leitung der Betriebsgruppe - eine überdurchschnittlich große persönliche Belastung. In diese Zeit fiel auch die Gründung eines Ingenieur-Büros, das er bis vor wenigen Jahren führte. Nach einigen Umorganisationen bei der GSI konnte er sich später wieder seinem angestammten Thema der Strahldiagnose widmen und dort wesentliche Beiträge zur Entwicklung und Anwendung an Ionen-LINACs erarbeiten. Im Jahr 2000 beendete er nach 30 Jahren seinen Dienst bei der GSI. Er blieb weiterhin in seinem Arbeitsfeld aktiv und setzte sein Wissen als Berater für die GSI, vieler anderer Beschleunigeranlagen als auch für Unternehmen ein.

Sein berufliches Engagement widmete er dem Bau von Strahldiagnose-Elementen, den Anwendungen von Diagnoseverfahren und der Ausbildung von Mitarbeitern und Studenten. Die Verbesserung des Beschleuniger-Betriebs bei der GSI und anderen Instituten stand für ihn im Vordergrund. Diskussionen zu vielen weiteren Aspekten der Beschleunigerphysik wurden von ihm regelmäßig initiiert und mit Hilfe seiner analytischen Fähigkeiten wurden durchweg adäquate technische Lösungen gefunden.

Er pflegte äußerst weitreichende internationale Kontakte und führte Auslandsreisen zu einer Zeit durch, als dies noch nicht üblich war. Beispielsweise gehörte er 1993 zu den Gründungsvätern der internationalen Strahldiagnose-Konferenz DIPAC (heute IBIC). Er war Dozent bei angesehenen Beschleunigerschulen, z.B. der CERN Accelerator School, und konnte dort mit seinem Wissen junge Leute begeistern. Dies führte 2006 zur Veröffentlichung eines vielbeachteten Lehrbuchs zur Strahldiagnose. Bis zu seinem Tod war er aktiv, er bereitete beispielsweise in diesen Tagen noch einen Beitrag zu einer Buchveröffentlichung vor.         

Peter Strehl war bei jedem seiner beruflichen Schritte stets der aktiv Handelnde, der Dinge realisieren wollte und konnte, eine passive Haltung war für ihn undenkbar. Auch von seinen Mitarbeiter*innen forderte er hohes berufliches Engagement. Er motivierte und förderte seine Mitarbeiter*innen in jeder Hinsicht, z.B. indem er diese mit Experten anderer Institute zusammenbrachte und somit zu deren technischer Ausbildung und wissenschaftlicher Reputation signifikant beitrug. Erfolgreiche Beiträge, insbesondere zum Betrieb der GSI-Beschleuniger, hat er immer positiv honoriert. Insbesondere sind auf Grund seiner Initiative organisierte Feste und fröhliche Zusammenkünfte in guter Erinnerung. Er sah immer auch die notwendigen menschlichen Aspekte im Umgang mit seinen Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen. 

Auch privat engagierte sich Peter Strehl in diversen Vereinen und Gruppen wie z.B. den Aktiven Senioren Wixhausen, und war an seinem sozialen Umfeld sehr interessiert. Auf ihn geht der Vorschlag zurück, das hiesige Kongresszentrum „Darmstadtium“ (nach dem bei der GSI entdeckten Ion) zu nennen; dies zeigt seine intensive Verbundenheit zur GSI.

Wir verlieren mit Peter Strehl einen Experten in Beschleunigertechnik und einen Kollegen mit großer Warmherzigkeit und einem ausgeprägten Charakter. Er wird uns in lebhafter Erinnerung bleiben.

Seinen Angehörigen, insbesondere seiner Frau Irene und seinen beiden Kindern Heike und Dirk gilt unser tiefstes Mitgefühl.      

Peter Forck, Andreas Peters (ehemals GSI, jetzt HIT) und Hansjörg Reeg stellvertretend für alle Mitarbeiter*innen bei GSI und FAIR

P. Forck, Beam Diagnostics, Tel. 2311


Virtual workshop TASCA 21

Since about 20 years, the SHE Chemistry department organizes the annual TASCA workshop; in 2020, this became another victim to the pandemic. While some conferences moved virtual early on, many were postponed or cancelled altogether. To offset negative effects associated with the reduced exchange among the various groups working with gas-filled separators to study superheavy elements, we decided to hold TASCA 21 as a virtual workshop running over three half-day in June 2021.

The program comprised presentations from, e.g., FLNR Dubna (Russia), RIKEN (Japan), JYFL Jyväskylä (Finland), IMP Lanzhou (P.R. China) and LBNL Berkeley (USA) and covered isotope production, nuclear spectroscopy, atomic physics studies and chemical investigations, complemented with contributions on technical developments, e.g., on the developments towards a continuous wave linear accelerator, for which work is ongoing at HIM Mainz, GSI Darmstadt, Johannes Gutenberg University Mainz and Goethe University Frankfurt.

There were 170 registered participants, showing that the completely virtual event format allowed substantially more people to attend than any previous face-to-face event. Nevertheless, like everyone else, we look forward to times without travel restrictions and the opportunity to meet in full numbers in person again.

 

            Christoph Düllmann (SHE Chemistry) for the workshop organizers

Virtueller Workshop TASCA 21


Quelle: B. Schausten

Seit etwa 20 Jahren organisiert die Abteilung SHE-Chemie den jährlichen TASCA-Workshop; im Jahr 2020 fiel auch dieser der Pandemie zum Opfer. Während einige Konferenzen frühzeitig in das virtuelle Format wechselten, wurden viele verschoben oder ganz abgesagt. Um die negativen Auswirkungen des verminderten Austauschs zwischen den verschiedenen Gruppen, die mit gasgefüllten Separatoren zur Untersuchung überschwerer Elemente arbeiten, abzumildern, haben wir uns entschlossen, TASCA 21 als virtuellen Workshop über drei Halbtage im Juni 2021 abzuhalten.

Das Programm umfasste Vorträge u.a. von FLNR Dubna (Russland), RIKEN (Japan), JYFL Jyväskylä (Finnland), IMP Lanzhou (V.R. China) und LBNL Berkeley (USA) und deckte Isotopenproduktion, Kernspektroskopie, atomphysikalische Studien und chemische Untersuchungen ab, ergänzt durch Beiträge zu technischen Entwicklungen, z.B. zu einem neuen Dauerstrich-Linearbeschleuniger, an dem bei HIM Mainz, GSI Darmstadt, Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Goethe-Universität Frankfurt gearbeitet wird.

Das vollständig virtuelle Format ermöglichte mit 170 registrierten Teilnehmern deutlich mehr Personen die Teilnahme, als alle früheren Präsenzveranstaltungen. Nichtsdestotrotz freuen wir uns, wie alle anderen auch, auf Zeiten ohne Reisebeschränkungen und die Möglichkeit, uns in voller Zahl persönlich zu treffen.

 

            Christoph Düllmann (SHE Chemie) für die Workshop-Organisatoren

B. Schausten, SHE-Chemie, Tel. 2464


  • 14.07. 14:00 Uhr, Wissenschaft für Alle

Wissenschaft für Alle, 2021-07-14 14:00:00 Uhr


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